Es wird alles immer schlimmer, es ist schlimmer als jemals zuvor, solch schlimme Zeiten, das ist ja kaum noch auszuhalten. So oder so ähnlich tönt es aus allen Ecken und Winkeln. Und schlimm sind die Zeiten, keine Frage, aber waren sie denn je irgendwann einmal wirklich besser? Ist es nicht vielmehr so, dass sich der ganze Schlamassel immer und immer wiederholt? In schnelleren Kreisen vielleicht, aber grundsätzlich doch stets gleich? Und fehlt uns möglicherweise nur die weite Perspektive, um die ständig um uns wirbelnden Schlamassel-Kreise als solche zu erkennen und dann möglicherweise ihre Laufbahn endlich einmal zu ändern oder ihr Gekreisel gar zu unterbrechen?

Hier kann oft die Literatur helfen und noch häufiger die Musik. In unserem speziellen Falle Kurt Tucholskys Gedanken zum Zeitenlauf mit den Melodien, die Robert Stadlober über Tucholskys bereits über hundert Jahre alte Überlegungen legt.
Es geht um die Unmöglichkeiten des menschlichen Umgangs. In Liebesdingen wie in Dingen des Hasses, um die Sinnlosigkeit von Gewalt und die Hoffnungslosigkeit von Politik, die sich gewaltsam zu vermitteln sucht. Es geht um die Sehnsucht nach einer Art richtigen Lebens und um den immerwährenden Kampf der Vielen um ein kleines Stück vom Ganzen.

Robert Stadlober singt, spricht und ruft uns ins Gedächtnis, dass sich eben so viel nicht verändert hat, seit Kurt Tucholsky sagte: »Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.«

• Robert Stadlober wird von Daniel Moheit am Akkordeon begleitet. 
• Ein Büchertisch sowie Zeit zum Signieren und Reden runden den Abend ab.

Seien auch Sie dabei!